Scheingewinn

Scheingewinn
Gewinn, der in Zeiten sinkenden Geldwertes dadurch entsteht, dass aufgrund steigender Wiederbeschaffungskosten das Vermögen in Geld gemessen zunimmt, während es substanzmäßig gleichbleibt oder sich sogar vermindert.
- Unlösbares Problem: Trennung von geldwertbedingten und marktbedingten (z.B. Verknappung des Angebots) Preissteigerungen.
- Beispiel: Warenbestand zu Beginn des Jahres 1.000 Stück à 6 Euro = 6.000 Euro wird veräußert zu 7,50 Euro/Stück = 7.500 Euro. Die Wiederbeschaffung der 1.000 Stück erfordert 8 Euro = 8.000 Euro; es ist ein Scheingewinn von 1.500 Euro ( nominelle Kapitalerhaltung) entstanden, während substanziell ein Verlust von 500 Euro vorliegt ( substanzielle Kapitalerhaltung).
- Vermeidung von Sch. theoretisch durch Bewertung zum  Tageswert der  organischen Tageswertbilanz. In der Handelsbilanz kann der Entstehung von Sch. durch die Bildung  stiller Rücklagen, bes. durch Bewertung nach den Methoden  Lifo,  Hifo entgegengewirkt werden.
- Besteuerung: Die Besteuerung von Sch. wird durch die heutigen steuerlichen Bestimmungen (Nominalwertprinzip) nicht ausgeschlossen. Milderung durch steuerliche Sondervorschriften, z.B. Zulässigkeit der Lifo-Methode gemäß (§ 6 I Nr. 2a EStG) und  Reinvestitionsrücklagen.

Lexikon der Economics. 2013.

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